Noch bis 20. Mai 2024
Am Abend des 1. Mai 1874 hob sich im Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin der Vorhang zur ersten Gastspielreiseinszenierung des Meininger Hoftheaters. Bis zum 1. Juli des Jahres 1890 im Stadttheater von Odessa sollten 16 Jahre, 81 Tourneen und beinahe 2600 Vorstellungen mit 41 verschiedenen Dramen vergehen.
Die Meininger Museen nehmen sich die 150. Wiederkehr des Beginns dieser fulminanten Epoche zum Anlass, um das Phänomen der Gastspiele in einer eigenen Ausstellung zu präsentieren. Die zentralen Fragestellungen der Ausstellung sind: Was bleibt? Was bleibt von den Gastspielreisen? Was bleibt aus ästhetischer Sicht vom Meininger Hoftheater? Welche Schauspieler/Innen waren beteiligt und wie sah deren Karriere später aus? Welche bis dato noch nicht erzählten Geschichten lohnen einer näheren Betrachtung? Wie wurde das Meininger Hoftheater in Europa rezipiert, wie wurden die Meininger im deutschen Sprachraum rezipiert? Was haben eine Totenmaske im Bestand der Meininger Museen und ein Zeitungsausschnitt in Gerhart Hauptmanns Notizkalender mit der Gastspielreisezeit des Hoftheaters zu tun? Auf diese und weitere Fragen versucht die Ausstellung eine Antwort zu geben.
Abb.: Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, Forum Romanum für „Julius Cäsar“